
Märkte im Wandel

Aurubis im Zentrum der Transformation
Die globalen Märkte befinden sich in einem tiefgreifenden, hochdynamischen Wandel: Megatrends wie Elektrifizierung, Energiewende und Digitalisierung treiben die Nachfrage nach Metallen auf ein historisches Hoch. Als führender Multimetall-Produzent steht Aurubis im Zentrum dieser Transformation.
Metalle sichern die Transformation
Der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien, die fortschreitende Elektrifizierung und Digitalisierung sowie der damit verbundene Ausbau der Infrastruktur bestimmen die wirtschaftliche Agenda der kommenden Dekade. Hinzu kommen die Wachstumsfelder Elektromobilität, Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit. All diese Entwicklungen haben eins gemeinsam: Sie lassen den Bedarf an Metallen langfristig stark ansteigen.
Metalle wie Kupfer, Nickel, Silber und Zinn sind unerlässlich für diese Entwicklungen – von einer modernen Energieerzeugung aus Solar- und Windkraft über Elektromobilität bis hin zum Ausbau von Rechenzentren für die Digitalisierung und Nutzung künstlicher Intelligenz. Diese Metalle sind daher zu strategisch kritischen Rohstoffen für globale Schlüsselindustrien avanciert.

„Die Megatrends und die damit verbundene Nachfrage sind real, sie werden die nächsten zehn Jahre bestimmen.“
— Steffen Hoffmann, CFO
Wie Megatrends die Nachfrage treiben
Schon wenige Zahlen und Fakten illustrieren eindrucksvoll: Bis 2035 werden weltweit mehr als 200.000 neue Windturbinen gebaut. Für jede einzelne werden bis zu 40 t Kupfer benötigt. Auch die zunehmende Nutzung anderer erneuerbarer Energieformen steigert die Nachfrage: Der Bau von Solarmodulen – bis 2035 wird weltweit mit 10 Mio. gerechnet – steigert den Bedarf an Silber und Tellur.

Im gleichen Zeitraum werden Prognosen zufolge mehr als 1.000 neue Hyperscale-Rechenzentren entstehen, die pro Standort bis zu 30.000 t Kupfer für Energieversorgung und Kühlung benötigen. Die Elektrifizierung der Mobilität steigert zudem den Bedarf an Metallen wie Nickel und v. a. Kupfer: Allein davon sind 50 bis 60 kg in jedem Elektrofahrzeug verbaut. Zwar stagnierten zuletzt die Verkaufszahlen für Elektrofahrzeuge in Europa, doch der langfristige globale Trend in Richtung Elektromobilität ist ungebrochen. Studien gehen für 2035 von 50 Mio. zusätzlichen Elektrofahrzeugen aus.
Bis 2035 soll sich auch der Elektro- und Elektronikmarkt verdoppeln – ein Wachstum, das sich in einer deutlich höheren Zinnnachfrage für Lötverbindungen niederschlägt. Und nicht zuletzt treiben auch die wachsenden Infrastruktur- und Verteidigungsmaßnahmen die Metallnachfrage: Kupfer beispielsweise ist das zweitwichtigste Material in der US-Verteidigungsindustrie. Verstärkte Investitionen in diesem Bereich ziehen daher zwangsläufig auch einen steigenden Bedarf an Kupfer nach sich.

Voraussage der globalen Nachfrage nach Metallen
Marktanalysten gehen davon aus, dass der Bedarf an Kupfer in den kommenden zehn Jahren um 22 % steigen wird. Bis 2050 soll sich die Nachfrage sogar verdoppeln. Für Gold wird mit einem Marktwachstum um 26 %, für Zinn von 40 % und für Tellur sogar von 82 % gerechnet.
Resilienz für Märkte im Wandel
Die globalen Trends schlagen sich in einer exponentiell wachsenden Multimetall-Nachfrage nieder. Experten sprechen bereits von einem „Super-Zyklus für Metalle“. Aurubis steht im Zentrum dieser Transformation. In einer Welt, in der Metalle unverzichtbar für Technologie, Wachstum und Resilienz sind, versorgen wir Schlüsselindustrien zuverlässig mit den erforderlichen Rohstoffen.
Doch die dynamischen, sich wandelnden Märkte bringen auch Herausforderungen mit sich: Zunehmend fragilere globale Lieferketten treffen auf einen wachsenden Wettbewerb um begrenzte Ressourcen. Da Metalle im Zentrum der größten globalen Transformationen stehen, ist der Zugang zu ihnen zu einer Frage geopolitischer Macht geworden – und Versorgungssicherheit eine Währung, die am meisten zählt.

Auch auf Konzentratseite, also bei den Primärrohstoffen, ist der Markt aktuell angespannt. Grund hierfür ist v. a. die wachsende Nachfrage nach Konzentraten aus China, wo neue Hüttenkapazitäten entstanden sind, sowie aus Indien, wo ein rasantes Wachstum den Rohstoffhunger nährt. Das weltweite Konzentratangebot der Minen dürfte mittelfristig zunehmen, während sich auf der Nachfrageseite der Bau neuer Hütten verlangsamt, sodass schrittweise mit einer Entspannung des Konzentratmarktes gerechnet wird.

„Entscheidend wird sein, sich den Zugang zu Recyclingrohstoffen zu sichern.“
— Inge Hofkens, COO Multimetal Recycling
Bedingt durch starken Wettbewerb und ausbaufähige Sammelquoten ist die Verfügbarkeit von Recyclingmaterialien ebenfalls begrenzt. Der Recyclinganreiz nimmt durch den globalen Druck, den Rohstoffzugang zu sichern, ebenso wie durch steigende Metallpreise zu. Entscheidend wird jedoch sein, sich den Zugang zu diesen Recyclingrohstoffen zu sichern.

3 Fragen an ... Anne Lauenroth
Stv. Abteilungsleiterin Internationale Zusammenarbeit, Sicherheit, Rohstoffe und Raumfahrt, Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.
Wie wirken sich Megatrends auf die globalen Rohstoffmärkte aus?
Die Megatrends treiben den Bedarf an Kupfer, Lithium und anderen Metallen massiv an. Ein Multimetall-Produzent wie die Aurubis ist sicherlich strategisch gut positioniert, um davon zu profitieren. Gleichzeitig führt so ein Superzyklus zu Preissprüngen und erhöhtem Wettbewerb um Ressourcen. Auch nehmen die geopolitischen Unsicherheiten u. a. durch Handelskonflikte, Exportrestriktionen und politische Instabilität in Förderländern zu. Das „new normal“ ist eine durch Unsicherheiten geprägte Zeit.
Worauf müssen sich Unternehmen also einstellen?
Die Abhängigkeiten der deutschen Industrie bei den Rohstoffen sind viel größer, als sie es bei Gas aus Russland je waren. China hat sich über eine strategische Politik eine Monopolstellung bei der Weiterverarbeitung aufgebaut. Die Folgen für Unternehmen sind steigende Risiken bei der Versorgung, Lieferengpässe und Kostensteigerungen. Unternehmen müssen deshalb ihr Risikomanagement und ihre Lagerhaltung ausbauen, sich diversifizieren, sich gegen Preisvolatilitäten absichern und nach effizienteren oder substituierenden Materiallösungen suchen. Da muss der deutsche Staat, zumindest zum Teil, die Risiken absichern und Kosten mittragen – Stichwort Rohstofffonds.
Wie lösen wir uns in Deutschland und Europa von internationalen Abhängigkeiten?
Mit dem Critical Raw Materials Act (CRMA) und dem Rohstofffonds haben die EU und Deutschland erste Instrumente geschaffen, um in einem neuen geopolitischen Umfeld Abhängigkeiten zu verringern und Souveränität aufzubauen. Beim Metallrecycling ist Deutschland führend. Hier gilt es, Stärken weiter auszubauen und die energieintensive Produktion in Deutschland zu sichern. Exploration und Bergbau in Deutschland und der EU können einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit unter hohen Standards leisten. Hier gilt es besonders die Bevölkerungen mitzunehmen und Planungs- und Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die EU muss mehr und konkrete Abkommen zur Rohstoffsicherung schließen und die europäische Wettbewerbsfähigkeit stärken.
Regionale Märkte stärken
Globale Lieferketten geraten zunehmend an ihre Grenzen – Versorgungssicherheit wird zum strategischen Faktor. Mit Aurubis Richmond stärkt Aurubis seine regionale Präsenz in den USA, baut gezielt Recyclingkapazitäten vor Ort auf und steigert die Hüttenkapazitäten seines Netzwerks deutlich. Auf diese Weise tragen wir zur Stabilität lokaler Lieferketten und zur sicheren Versorgung mit kritischen Metallen bei.

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